Samstag, 10. Oktober 2015
Heute im Zug
Heute im Zug habe ich eine Flüchtlingsfamilie gesehen.

Nicht wirklich was Besonderes in der heutigen Zeit mögen viele jetzt wahrscheinlich denken. Nach Deutschland kommen ja im Moment riesige Anströme von ihnen.
Für mich war es allerdings ein sehr emotionaler Moment, da es doch was anderes ist im wahren Leben damit konfrontiert zu werden, als nur in den Nachrichten davon zu hören. So berührt es einen doch auf eine ganz andere Weise.

Darunter waren 4 Kinder alle sehr erschöpft, sodass die Kleinste (vielleicht 3 Jahre alt) im Stehen eingeschlafen ist -Tatsächlich wäre sie hingefallen wenn ihre Mutter sie nicht gehalten hätte. Jeder von Ihnen hatte nur eine, oder zwei kleine Taschen dabei und die Kinder noch ein Kuscheltier. Ich weiß nicht warum, aber dieser Moment hat mich sehr berührt.

Wir können uns das ja gar nicht richtig vorstellen, wie es ist wirklich Angst um sein Leben zu haben - Im Krieg zu leben - Unterdrückt zu werden - Sich nicht sicher fühlen zu können. Sie alle reisen unter den schlimmsten Umständen hier her: Ohne genug zu essen oder zu trinken, mehrere Tage/Wochen ohne ein Bett oder Unterschlupf ( und das egal bei welchem Wetter!) , in viel zu engen und überfüllten Booten und auch tagelange Fußmärsche gehören dazu. Und jetzt stellt man sich noch vor, das Ganze mit kleinen Kindern durchzumachen. Diese müssen teilweise getragen werden, jammern und weinen vor Hunger und Durst und man kann als Eltern nichts dagegen machen. Man muss einfach hoffen, dass sie es bis zum Ziel schaffen und dass man dort Hilfe bekommt. Eine schockierende und traurige Vorstellung finde ich.

Ich habe schon Geschichten von Flüchtlingen gelesen, von welchen das Haus zerbombt wurde und bei denen das Baby auf der Flucht über Bord geworfen wurde, weil es nicht leise war. Das und noch viel Schlimmeres haben sie durchlebt und das Einzige was sie wollen ist sich und ihre Familie in Sicherheit zu bringen und in Frieden leben zu können.

Ich meine wir hatten einfach „Glück“ hier geboren zu sein und nicht unter solchen Umständen wie die Flüchtlinge leben zu müssen. Eine Ungerechtigkeit die das Leben nun mal mit sich bringt.

In mir bewirkt der Anstrom der Flüchtlinge einfach ein großes Mitgefühl und das Bedürfnis diesen Leuten zu helfen. Und doch gibt es Menschen die Asylantenheime anzünden, Ausländer bedrohen, mit Hassparolen Unruhen gegen sie erzeugen und für ein ausländerfreies Deutschland demonstrieren. Natürlich können wir nicht alle unterbringen und ja vielleicht gibt es unter ihnen auch welche, denen es davor gar nicht so schlecht ging und welche sich nur „durchschnorren“ wollen. Aber ich bin mir sicher, dass die meisten von ihnen wirklich Hilfe brauchen. Denn so einen weiten und grausamen Weg nimmt man mit seiner Familie nicht ohne Grund auf sich. Und auch wenn unter ihnen Menschen sind, die unsere Hilfe vielleicht nicht so dringen brauchen, finde ich dass wir ihnen trotzdem helfen müssen, denn darunter sind mit Sicherheit auch die Menschen, die wirklich auf unsere Hilfe angewiesen sind und für die ist es das auf jeden Fall wert.

Denn alle Menschen haben ein Recht auf ein Leben ohne Angst und Leid.

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Sonntag, 18. Mai 2014
Erwachsen sein
Bin seit gestern 18 und irgendwie ist das ja schon cool jetzt alleine Auto zu fahren, bis zum Morgen feiern zu können und alle anderen Freiheiten die man als Erwachsener so hat. Aber ehrlich gesagt: Ich will nicht alt werden! Wenn ich mir das jetzt so bewusst mache, welche Verantwortung ich jetzt habe und dass ich jetzt ganz alleine alles unterschreiben muss, dann kriege ich Angst... Ich fühle mich noch nicht bereit dazu!!
Ich bin doch immer noch das kleine Mädchen von früher! Ich hab doch gar keinen Plan von Versicherungen, Steuern... Ich weiß nicht mal wie ich mich an einer Uni anmelde! (Davon mal abgesehen, dass ich noch nicht mal weiß welchen Studiengang ich überhaupt studieren will).

Die große weite Welt steht mir jetzt offen...

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